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Transformation in Bad Tabarz: Ministerbesuch

Projektleiter Andreas Reich, Minister Bernhard Stengele, Bürgermeister David Ortmann, EWS-Vorstand Kersten Roselt (vlnr)

 

Thüringens Energie- und Umweltminister Bernhard Stengele hat sich nach ausgedehnter Wanderung vom Inselsberg in Bad Tabarz bei Bürgermeister Ortmann und unserer EnergieWerkStadt über den Stand der Arbeiten zum Integrierten Quartierskonzept informiert.

In einer 90-minütigen angeregten Diskussion spannten die Teilnehmer die Themen von der demografischen und städtebaulichen Entwicklung über die energetische Bedarfsprognose und einer Potenzialanalyse zu den Möglichkeiten des Erreichens hoher Selbstversorgungsgrade mit erneuerbaren Energien vor allem bei der Wärme für die „Gartenstadt“. Die Zwischenergebnisse des Quartierskonzeptes lassen erkennen, dass es vor allem geothermische Nutzungen sein werden, die eine Speisung künftiger Nahwärmenetze ermöglichen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass das fertige Konzept erst den Beginn der eigentlichen Transformation darstellt und das alles unternommen werden muss, um den Prozess nicht abreißen zu lassen.

Die aktuelle Situation mit der Einstellung der Förderung durch die KfW für das Umsetzungsmanagement führte bei den Beteiligten auch zur generellen Diskussion des Fortbestehens transformativer Prozesse, vor allem im ländlichen Raum Thüringens. Die künftige Ausgestaltung der KlimaInvest-Förderung wird in diesem Zusammenhang die entscheidende Rolle spielen, ob ländliche Regionen im Entwicklungsprozess zurückbleiben.

Fast zwangsläufig führten die Gespräche auch zur Erörterung der großen Aufgaben der Kommunalen Wärmeplanung für über 600 Gemeinden Thüringens, die in den kommenden vier Jahren zu bewältigen sind. Das Vorhaben entpuppt sich immer mehr zu einer gesellschaftlichen Herausforderung. Datenverfügbarkeit und -bereitstellung, digitalisierte Abläufe, unabdingbare Kartierungsarbeiten vor Ort, Zurückhaltung einiger Energieversorger, personelle Ressourcen in den Verwaltungen und bei den Planern sowie die weiter zu klärende Finanzierung bedürfen schneller Lösungen, um einen erfolgreichen Anschub der KWP in Thüringen leisten zu können.

Quartierskonzepte können den Prozess unterstützen. Gerade in den kleinstrukturierten ländlichen Gemeinden, die in Thüringen überdurchschnittlich vertreten sind, stellen die bestehenden Quartierskonzepte oft schon Wärmepläne mit deutlich umfassenderen Ansatz dar. In Landgemeinden mit einem Dutzend oder mehr Orten sind KWP möglicherweise nicht das probate Mittel, da die Wärmeversorgung ohnehin für jeden Ort einzeln betrachtet werden muss.

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