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ODH-Highlight in Berlin – Jahrestagung 2024

Geballte Expertise und Diskussion, aufkonzentriert auf einen reichlichen halben Tag! Der ODH traf sich am 11. April auf den EUREF Campus zur Jahrestagung 2024. Neben dem beeindruckenden ‚Was-können-wir-von-Dänemark-lernen‘-Ausflug vom Keynote-Speaker Christian Bjerrum Jørgensen gab aus Sicht unserer EnergieWerkStadt der Vortrag von Stefanie Jelinek / EnBW und die Diskussion darum wertvolle Anregungen.

In der Praxis bemerken wir von mehreren Seiten Bestrebungen des Gegeneinanderausspielens von Kommunaler Wärmeplanung (KWP) und Integrierten Quartierskonzepten (IEQK).

Schaut man auf die Zahlen, werden in Deutschland mit fast 9.200 Planungen 85 % der KWP kleinere Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern betreffen. In Thüringen ist der Anteil mit 94 % noch höher. Die Einwohnerverteilung zeigt, dass unter den 10.000er Gemeinden der größte Anteil bei denen unter 3.000 Einwohnern liegt.

Dies bedeutet, dass sich für einen sehr hohen Anteil der zu erstellenden KWP die Skalierung denen der Quartierskonzepte nähert. Stellt man Quartierskonzepte von Dörfern oder kleinen Städten den KWP gegenüber, ist aufgrund des deutlich komplexeren Ansatzes („integriertes Quartierskonzept“) das IEQK von höherer Bedeutung für die Einleitung transformativer Prozesse und der Beteiligung der Bürger, vor allem im ländlichen Raum. Dies setzt natürlich voraus, dass das IEQK auch die Ansprüche einer Wärmeplanung miterfüllt.

Stefanie Jelinek hat beeindruckend die einander ergänzenden Funktionen von KWP und IEQK herausgearbeitet: Die Operationalisierung der Wärmeplanung findet im Quartier statt. Die Erfahrungen haben auch für uns als EnergieWerkStadt gezeigt, dass mit Quartiersprojekten Prozesse bereits in Gang kommen können, ehe eine Wärmeplanung steht. Gerade in den kleinstrukturierten ländlichen Gemeinden, die z.B. in Thüringen überdurchschnittlich vertreten sind, stellen die bestehenden Quartierskonzepte oft schon Wärmepläne mit deutlich umfassenderem Ansatz dar. In Landgemeinden mit einem Dutzend oder mehr Orten sind KWP möglicherweise nicht das probate Mittel, da die Wärmeversorgung ohnehin für jeden Ort einzeln betrachtet werden muss.

Wir freuen uns auf die Diskussion zu diesem Thema, die wir auch im ODH weiterführen werden!

Auf der Jahrestagung wurde Dr. Kersten Roselt in den künftigen Beirat gewählt. Dieser wird sich mit der strategischen Ausrichtung des ODH für die kommenden Jahren befassen.

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